Schwarzwasserbrücke, Köniz-Wahlern

Auftraggeber:
Tiefbauamt des Kantons Bern, Oberingenieurkreis II
Architekt:
Rolf Mühlethaler, Bern (denkmalpflegerische Begleitung)
Realisierungszeit:
2001 ─ 2004
Investitionssumme:
CHF 7.5 Mio.

Projekt:

Die denkmalgeschützte Schwarzwasserbrücke mit Baujahr 1884 dient dem Strassenverkehr zwischen Bern und dem Schwarzenburgerland. Die filigrane Stahlbrücke überquert die Schwarzwasserschlucht bei Aeckenmatt in einer Höhe von 65m. Der Unterbau der 168m langen Bogenbrücke besteht aus einem Fachwerkbogen von 114m Spannweite und zwei zwischengestützten Endfeldern von je 27m.

Im Rahmen des bilateralen Landesabkommens wurde die Verstärkung der Brücke auf die neuen EU-Lasten von 40t notwendig. Gleichzeitig mit dem Neubau des Brückenfahrbahn erfolgten Instandsetzungs- und Renovationsarbeiten: Nietenkontrolle und Knotenverstärkungen, Erneuerung Korrosionsschutz, Natursteinsanierung der Widerlager und der Stützensockel. Die gesamte Brückenentwässerung wurde der aktuellen Störfallverordnung, mit neuen Längsleitungen, Schachtbauwerken und Absetzbecken, angepasst.

Leistungsbeschrieb:

Der Brückenüberbau wurde total rückgebaut und durch 87 neue, vorfabrizierte Betonplatten ersetzt. Die 8.2m breiten und 1.92m langen Elemente sind untereinander verklebt und über die ganze Brückenlänge zentrisch vorgespannt. Die bestehenden Stahllängsträger sind neu in den Überbau integriert (Verbundkonstruktion). Alle Obergurte sowie ein Teil der Untergurte und Diagonalen des Stahlunterbaues mussten mit Winkel- und aufgesetzten Flachblechen verstärkt werden. Die stirnseitig laufenden Geländer sind mit einem in den Postamenten verankerten Seil im Handlauf gesichert.

Herausforderung:

Die denkmalpflegerischen Anliegen mussten strikte umgesetzt werden (Gesamterscheinung, ästhetische Lösungen für Verstärkungen, Entwässerungsleitungen und Geländer, Wiederherstellung Brückenpostamente, Farbgebung). An die Tragwerksplanung für die Brückenplatte und die Unterbauverstärkungen wurden sehr hohe Anforderungen an das Fachwissen im Beton- und Stahlbau gestellt. Der Baulogistik, den Bauvorgängen mit den dazu erforderlichen Schutzmassnahmen im Naherholungsgebiet wie auch der laufenden internen und externen Kommunikation wurde grosse Beachtung geschenkt. Die notwendige zweimonatige Totalsperrung erforderte eine grossräumige Umfahrung.