Projekt:
Die Emmebrücke Aefligen km 14.15 wurde im Jahr 1968 für die damalige Emmental-Burgorf-Thun Bahn (EBT) erstellt. Sie wurde durch das Ingenieurbüro Carl Walder aus Bern – ein Vorgängerbüro der ingenta ag - projek-tiert. Beim Tragwerk der Brücke handelt es sich um einen schiefwinklig gelagerten Dreifeldträger, wobei die beiden Randfelder direkt neben den Pfeilern mittels Gerbergelenken auf dem Brückenträger des Hauptfeldes gelagert sind. Der Brückenträger ist in den Randfeldern als Trog- und im Hauptfeld als Mischsystem mit einem Trogquerschnitt auf einem dreizelligen Hohlkasten ausgebildet. Die Hohlkasten sind nicht zugänglich. Die Brücke wird durch den Bahnverkehr der Strecke Burgdorf-Solothurn eingleisig genutzt.
Leistungsbeschrieb:
Seit dem Bau der Brücke haben sich die Kenntnisse und normativen Vorgaben stark weiterentwickelt. Aus diesem Grund wurde die ingenta ag mit der konzeptionellen und rechnerischen statischen Überprüfung beauftragt. Die Brückenkonstruktion wurde als Schalenmodell in 3D modelliert. Darauf aufbauend wurde die Tragsicherheit und die Ermüdungssicherheit der massgebenden globalen und lokalen Querschnitte überprüft. Konzeptionelle und rechnerische Untersuchung der Erdbebensicherheit insb. bzgl. folgender Aspekte: Absturzsicherung und Tragsicherheit des Brückenträgers, Tragsicherheit der Lager, Pfeiler, Pfähle und der Widerlager.
Herausforderung:
Realitätsnahe Modellierung des Tragverhaltens des schief gelagerten Mittelfeldes in Abhängigkeit der Torsionssteifigkeit. Längslagerung der Brücke mittels nicht inspizierbarer Spannglieder und überdrückter Neoprenlager. Risikoanalyse bzgl. des Tragverhaltens nach einem Versagen eines der Spannkabel der Längslagerung.
Die Tragsicherheit konnte für sämtliche Beanspruchungen gem. den geltenden Normen nachgewiesen werden, so dass keine über den regulären Unterhalt hinaus gehende Ertüchtigungsmassnahmen notwendig sind.