Umbau / Nutzlastertüchtigung Marktgasse 10, Bern

Auftraggeber:
Zunftgesellschaft zu Schmieden, Bern
Architekt:
Wittwer + Pulfer Architekten, Konolfingen
Realisierungszeit:
2018 - 2019
Investitionssumme:
CHF 18 Mio.

Projekt:

Im Herzen von Bern vermietet die Zunftgesellschaft zu Schmieden das Geschäftshaus an der Marktgasse 10-12. Nach einem Mieterwechsel wird neu die Manor AG das Geschäftshaus als Warenhaus mit Restaurant betreiben. Die Geschosse 1.UG bis 4.OG werden wie bisher als Nonfood Verkaufsfläche genutzt. Im 5.OG wird ein Restaurant betrieben, dessen Sitzplätze sich bis auf die neu gestaltete Dachterrasse ausdehnen.

Das Gebäude wurde 1912 als Verkaufshaus erstellt. In den Folgejahren erfolgten immer wieder Mieterwechsel, mit Anpassungen der Tragstruktur (u.a. Schliessung Lichthof, Einbau Rolltreppen), die nur schlecht und ohne Angaben der zulässigen Nutzlasten dokumentiert sind. Das Tragwerk ist sehr unübersichtlich und über die Stockwerke divers (Materialisierung, Tragrichtung, Bodenaufbau).

Leistungsbeschrieb:

In einem ersten Schritt wurden für alle Decken die zulässigen Nutzlasten ermittelt und in einer Nutzungsvereinbarung festgehalten. Die Nutzungsänderung im 4. und 5.OG sowie auf der Dachterrasse erforderten infolge erhöhter Nutzlasten wie auch durch Erschliessungseinbauten bauliche Eingriffe an den Decken. Neben diversen Ertüchtigungsmassnahmen der bestehenden Struktur wurden die beiden Decken über dem 4. und 5.OG zurückgebaut und durch Stahl-Beton-Verbunddecken ersetzt. Zudem wurden alle Rolltreppen in Nachtarbeiten ersetzt.

Herausforderung:

Für die Analyse der vorhanden Tragstruktur in diesem historischen Bau standen keine Unterlagen zur Verfügung. Mittels Sondierungen wurde die historisch gewachsene heterogene Struktur analysiert und innerhalb weniger Wochen Lösungskonzepte für die neuen hohen Nutzlastanforderungen aufgezeigt. Die Tragwerksplanung und die Realisierung mit vielen Unbekannten bezüglich vorhandener Tragstruktur erfolgten unter enormem Zeitdruck und wurden in sportlichen 3 Monaten umgesetzt. Der Bauablauf für den Ersatz der oberen Geschossdecken erforderte auch den Einbau von Hochlast-Spriessen über 7 Stockwerke bis ins 1. UG und die Sicherung der freistehenden Fassaden.