Projekt:
Die Tragstruktur des bestehenden denkmalgeschützten Gebäudes (Baujahr 1905/06) wurde nicht geändert, die Funktionalität sowie die notwendigen statischen Eingriffe und Verstärkungs- / Instandsetzungsmassnahmen mit den Vorgaben der Denkmalpflege koordiniert und weitmöglichst in Einklang gebracht: Hourdisdecken, Wände in Mauerwerk, Sandsteinfassaden, Fundation auf Streifenfundamenten. Die Abtragung der vertikalen Lasten erfolgte ohne Verstärkungsmassnahmen, dafür mit einer leichten Reduktion der Nutzlasten. Vorgängig wurde die bestehende Bausubstanz sorgfältig überprüft und wo nötig Massnahmen definiert.
Leistungsbeschrieb:
Altbau: Die statische Berechnung mit dem Antwortspektrenverfahren nach den aktuellsten Richtlinien zur Erdbebenüberprüfung bestehender Gebäude zeigte eine ungenügende Erdbebensicherheit auf. Daraus folgend mussten einerseits die Fassadenwände mit den Hourdisdecken schubfest verbunden werden, andererseits die Lasten aus der unzureichenden Horizontalaussteifung des Altbaus auf den Neubau abgetragen werden. Alt- und Neubau wurden zudem monolithisch miteinander verbunden, damit im Erdbebenfall keine unterschiedlichen Schwingungen zwischen den Gebäuden entstehen können.
Neubau: Als Tragsystem des Neubaus wurde eine Betonkonstruktion mit Flachdecken und Fassadenstützen sowie Längs- und Querwänden gewählt. Der Mensasaal mit den drei darüber liegenden Geschossen wurde zudem mit vorgespannten Unterzügen abgefangen. Die Lastabtragung in den Boden erfolgt über eine durchgehende Bodenplatte.
Herausforderung:
Hohe statische Anforderungen (Einbau neuer Wände und Decken im Bestand, grosse Spannweiten und Abfangkonstruktionen, Vorspannung), Erdbebensicherheit Altbau und Neubau, anspruchsvolle Bauablaufplanung mit den Schnittstellen Altbau-Neubau, Unterfangungen am Bestand, Fassadensicherungen und Spriessungen über alle Geschosse, Koordination mit den Haustechnikanlagen.
