Projekt:
Die im Jahr 1987 erstellte Kassettenstützmauer talseitig an der Freiburgstrasse sicherte die Lage der damals verbreiterten Kantonsstrasse Nr. 12, welche in diesem Abschnitt die Ortschaften Thörishaus und Neuenegg verbindet. Das Bauwerk mit einer Gesamtlänge von ca. 128 m und einer freien Höhe von ca. 3.60 m wies erhebliche Korrosionsschäden an den Stahlkassetten auf. Die Stützkonstruktion musste instandgesetzt werden. Als Ersatzneubau wurde eine offene Bohrpfahlwand mit Spritzbeton-Ausfachung und durchgehender Stahlbetonbordüre realisiert. Es wurden verrohrte Bohrpfähle mit Durchmesser 0.90 m in einem Abstand von 1.52 m erstellt. Als Bohrplanum diente die bestehende Strasse, welche während den Bauarbeiten einspurig befahrbar war. Die Bohrpfähle wurden direkt in der Hinterfüllung der Stahlkassetten erstellt.
Leistungsbeschrieb:
Die ingenta ag wurde mit der Ausarbeitung von zwei Instandsetzungsvarianten beauftragt. Als Varianten wurde eine offene Bohrpfahlwand einer permanenten Nagelwand mit Spritzbetonschale gegenübergestellt. Mit Abschluss des Vorprojekts wurde der Variantenentscheid gefällt zugunsten des Ersatzneubaus mittels Bohrpfahlwand. Anschliessend wurde das Bauprojekt erarbeitet und die Ausschreibung durchgeführt. Die Ausführung wurde durch die Bauleitung der ingenta ag begleitet.
Herausforderung:
Die Positionierung der Bohrpfähle musste exakt auf die Lage der vorhandenen Stahlkassetten abgestimmt werden, damit beim Bohren keine Stahlteile angetroffen wurden. Im Bauprojekt wurde als Grundlage dazu mittels 3D-Laserscans ein detailliertes Bestandsmodell erstellt.
Die im Bestand vorhandene lokale talseitige Ausbauchung konnte durch Anordnung der Bohrpfähle in einem regelmässigen Raster und in einer exakten Linie aufgehoben werden. Das vorhandene Leitsystem wurde ersetzt durch ein normkonformes Fahrzeugrückhaltesystem mit entsprechenden Anfangs- und Endkonstruktionen und Systemübergängen.